Auf dem Grundstück des abgerissenen Kärntnertortheaters, direkt gegenüber der neu eröffneten k.u.k. Hofoper, wurde eine Maison meublé errichtet. Der Gastronom Eduard Sacher erwarb das einem Renaissance-Palast nachempfundene Haus und eröffnete 1876 das Hotel de l'Opera mit Restaurant. Der Sohn von Franz Sacher, dem Erfinder der Sachertorte, hatte sich aber bereits als Gastronom selbst einen Namen gemacht und benannte das Haus schnell in Hotel Sacher um. Er heiratete 1880 die 21-jährige Anna Fuchs, die fortan im Hotel mitarbeitete und schnell die Geschäfte übernahm, da sich der Gesundheitszustand ihres Mannes verschlechterte. 1892 starb Eduard, und Anna Sacher führte nun das Hotel als sogenannten Witwenbetrieb. Die nach damaligen Verhältnissen äußerst emanzipierte Frau, die stets mit Zigarre und ihren geliebten Französischen Bulldoggen (in Wien: „Sacher-Bullys“) anzutreffen war, führte den Betrieb mit Strenge, aber auch mit Güte.